Forschung zur Geschichte Lateinamerikas und der Karibik

Die Geschichte Lateinamerikas und der Karibik ist Teil des atlantischen Schwerpunkts des Historischen Seminars und arbeitet deshalb eng mit der Afrikanischen Geschichte, der Geschichte des Mittelalters, der Frühen Neuzeit und der Europäischen Neuzeit- bzw. Zeitgeschichte zusammen. Methodisch reicht die Spannweite von kulturhistorischen Transformations- und Transkulturationsmodellen, Oral History, Gender- und Biografieforschung, diskursanalytischen sowie mikro- und makrogeschichtlichen, sozialhistorischen Ansätzen. Die Entstehung von Geschichtsbewusstsein sowie die Fragen nach Erinnerungsorten und Symbolen stellen den Bezug zur Gegenwart her.
Die Forschungen zur Geschichte Lateinamerikas und der Karibik finden auch im Rahmen des Centre for Atlantic and Global Studies (CEAGS) statt, einem interdisziplinären Forschungs- und Studienzentrum der Philosophischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover.  Der regionale Fokus des CEAGS ist der atlantische Raum, d.h. Lateinamerika und die Karibik, Afrika, Europa und Nordamerika. Im CEAGS forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fächern Geschichte, Soziologie/Kulturanthropologie, Anglistik/Amerikanistik, Hispanistik/Romanistik und Religionswissenschaft und betreiben gemeinsam den interdisziplinären und forschungsorientierten Masterstudiengang "Atlantic Studies". Das besondere Augenmerk der Forschungen liegt auf der Geschichte der Beziehungen zwischen Nord und Süd, den Verflechtungen innerhalb des globalen Südens und dem Atlantik als Schnittpunkt und Kontaktzone zwischen Afrika, Europa und den Amerikas. Das CEAGS versteht den Atlantik als einen ‚offenen‘ Raum, ein Soziotop und regionaler Ausgangspunkt mit mannigfaltigen Verbindungen zu anderen Regionen der Erde. Seit dem 15. Jahrhundert wird dieser Raum durch den Austausch von und zwischen Menschen, Waren, kulturellen Praktiken, Wissen und Ideen geformt und ist damit Teil jener weltumspannenden Prozesse von Auseinandersetzung und Wandel, die heute als Globalisierung bezeichnet werden.

Aktuelle Forschungsprojekte

  • ConnecCaribbean/Connected Worlds: The Caribbean, Origin of the Modern World
    Dieses Forschungsprojekt befasst sich mit Themen, die die atlantische Welt seit 1492 geprägt haben: Handel und Sklavensystem, Rasse, Rassismus, imperiale Politik, Widerstand, Wissenszirkulation, Bilder, Repräsentationen in und über die Karibik und Entwicklungsmodelle.
    Leitung: Prof. Dr. Christine Hatzky
    Team: PD Dr. Ulrike Schmieder und Natascha Rempel, M.A. & Vanessa Ohlraun, M.A
    Jahr: 2019
    Förderung: EU Horizon 2020/Marie Skłodowska-Curie Action Grant
    Laufzeit: 2019 - 2024
    © ConnecCaribbean - Connected Worlds
  • CALAS - Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies
    Das Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies in Humanities and Social Sciences (CALAS) ist ein akademischer Raum, der sich der Stärkung der transdisziplinären und transregionalen akademischen Zusammenarbeit in den Sozial- und Geisteswissenschaften zwischen Lateinamerika und Deutschland widmet Es handelt sich um das umfangreichste Forschungsprojekt zu Lateinamerika, das bisher mit Bundesmitteln gefördert wurde.
    Leitung: Prof. Dr. Christine Hatzky, Prof. Dr. Olaf Kaltmeier (Universität Bielefeld), Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt (Universität Kassel), Prof. Dr. Claudia Hammerschmidt (Friedrich-Schiller-Universität, Jena)
    Jahr: 2017
    Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
    Laufzeit: 2019-2025
    © Efrén Sandoval/CALAS
  • TRUST - Transdisciplinary | rural and urban | spatial transformation
    TRUST aims to concentrate the research activities in the field of spatial transformation, to build up an interdisciplinary network, and to be a partner of choice for society, industry, public administration and politics; thus continuing the long tradition of spatial research at the Leibniz University Hannover.
    Team: Prof. Dr. Christine Hatzky, Prof. Dr. Brigitte Reinwald, PD Dr. Ulrike Schmieder, Prof. Dr. Wolfgang Gabbert & Dr. Hinnerk Onken
    Jahr: 2016
    © Isabel Winarsch für VolkswagenStiftung

Abgeschlossene Forschungsprojekte

  • Symposium „Dealing with Violence - Resolving Conflicts in Africa, Latin America and the Caribbean“
    Der Einsatz von Gewalt als Machtressource, als Mittel zur Eindämmung sozialer Krisen oder zur Austragung binnen- und zwischengesellschaftlicher Konflikte hat in unterschiedlichen Formen auch politische Ordnungen und gesellschaftliche Systeme in Afrika, Lateinamerika und der Karibik durchzogen, und dies nicht erst seit dem Beginn der europäischen Expansion.
    Leitung: Prof. Dr. Brigitte Reinwald, Prof. Dr. Christine Hatzky, (Lateinamerikanische Geschichte, Historisches Seminar), Prof. Dr. Wolfgang Gabbert (Kulturanthropologie/Soziologie, Institut für Soziologie)
    Jahr: 2022
    Förderung: VolkswagenStiftung
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